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Tag 83 - 87 Boiling Springs bis Hamburg

Appalachian Trail 2015

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Trailmile

16.6., Cove Mountain Shelter

Ach ein Bett, ein Bett, ein Königreich für ein Bett, was für eine wunderbare Nacht! Doch jede Nacht endet irgendwann nun mal, aber egal es muss weiter gehen. Während Silent Force und Colombo sich ein fürstliches Frühstück mit Bacon, French Toast, Eiern und Würstchen genehmigten, begnügte ich mich mit Cornflakes, O-Saft und Toast. Ich hatte nämlich noch Pizza von gestern übrig und hatte mir zusätzlich ein Sandwich für das heutige Abendessen mitbestellt - das wird lecker. Als ich gestern die Pizza Chicken - Buffalo bestellte ging ich davon aus, dass auf der Pizza sowohl Hühner- als auch Büffelfleisch drauf ist. Leider steht Buffalo hier einfach nur für eine scharfe Sauce und offensichtlich weiß das auch jeder hier, nur ich wusste es nicht :-D. Nach dem Frühstück ging es zurück ins Cumberland Valley. Zum Glück war es bedeckt und eine ordentliche Brise verschaffte uns frische Luft. Der erste Stopp erfolgte an einer Trailmagic mit eiskalter Cola. Danach ging es weiter bis wir das Tal wieder verlassen mussten und es für uns in den Wald zurück ging. Kurz vor unserem Shelter sah ich dann meine erste Schildkröte und es wurde dann auch ein wenig steiniger, aber nichts unmögliches. Zum Abendessen genoss ich dann Pizza und Sandwiches, ein wunderbarer Ausklang für diesen Tag.

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Trailmile

17.6., Wasserquelle

Nach einem kurzen morgendlichen Sprint erreichten wir Duncannon, ein kleines verschlafenes Nest an einer Autobahn. Silent Force und Colombo hatten ausreichend Essen geschleppt. Eigentlich wollten sie hier auch einkaufen um Gewicht zu sparen, aber sie haben in Boiling Springs zu viel gekauft, also gönnten sie sich nur ein kurzes Mittagessen, bevor sie weiter gingen. Ich marschierte dagegen 0.6 Mi zum nächsten Supermarkt mit Apotheke. In der Apotheke wollte ich ein bisschen Taigerbalm kaufen. Ich war nach 1.5 h zurück auf dem Weg und konnte meine Reise fortsetzen. Es ging über eine lange Brücke aus der Stadt, witzigerweise war das Fahrradfahren unter 18 und allein verboten. Nach dem ich ein paar Bahnschienen überquerte, ging es sofort bergauf und auf der Kammlinie gab es dann die volle Packung Steine. Ich dachte: "Oje, wenn das so weiter geht - na dann prost Mahlzeit". Zum Glück wurde es später besser und es gab sogar mal eine Aussicht. Leider gab es zwischen dem Peters Mt. Shelter und Rausch Gap Shelter (Abstand 18.5 Mi) keine weiteren Shelter, daher hieß es für mich zum zweiten Mal auf dem Weg um 18:00 Zelt aufbauen. Ich war alleine an der Wasserquelle und konnte mich daher gut ausbreiten. Ich hatte die Hoffnung, dass es heute Nacht nicht regnen wird, aber mal schauen.

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Trailmile

18.6., 501 Shelter

Um 2:30 erwachte ich vom Regen, der schwer auf mein Zelt fiel. Ich dachte: "Och nöö, echt jetzt?" Aber eine Kontrolle ergab, dass alles dicht war und ich mich wieder in meinem Schlafsack zurück ziehen konnte. Um 6:00 kroch ich dann schweren Herzens wieder heraus, leider hatte der Regen bisher nicht aufgehört. So musste ich das Zelt im Regen abbauen. Der ganze Tag verlief im Regen und Nebel, so dass man nichts sah. Nach 10 Mi kam ich am Rausch Gap Shelter an und nahm eine kurze Pause vom Regen. Im Shelterlog las ich, daß Silent Force und Colombo tatsächlich bis hier her gekommen sind, es war gestern für sie also ein 33 Mi Tag. Wir hatten uns für den heutigen Tag das William Pen Shelter als Treffpunkt ausgemacht, aber als ich dort nach weiteren 13 steinigen Meilen ankam, las ich dort, dass sie 4 Mi bis zum nächsten Shelter gelaufen sind. Das hatte ich mir schon gedacht, denn dort gab es eine Dusche und man konnte sich Pizza liefern lassen, für so was würde der Thru Hiker wahrscheinlich auch morden (was natürlich hoffentlich nicht passieren wird). Da es erst 16:30 war, machte ich mich also wieder auf den Weg. Leider war der Weg immer wieder zugewachsen und in schlechtem Zustand und man konnte die Steine nur schlecht sehen. Kurz vor dem Shelter passierte es dann, so wie es immer ist. Man ist müde und wird unkonzentriert nach einem langen Tag über glitschige Steine. Ich habe mich auf meinen Hosenboden gesetzt. Zum Glück ist nichts passiert und als ich im Shelter ankam, gab es eine wirklich richtig tolle Trailmagic. Es gab alles was das Herz begehrt: Tortilla, Limonade, Schokolade, Wassermelone, Erdbeeren, Käsekuchen und und und. Dafür hat es sich gelohnt so lange zu laufen. Es gab zu dem viele neue Gesichter für mich, unter anderem Earth, über den ich schon einiges gehört hatte, aber dazu morgen mehr. Ach übrigens, ab heute sind es weniger als 1000 Mi bis zu einem bestimmten Berg in Maine ;-)

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Trailmile

19.6., Eagles Nest Shelter

Die ganze Nacht regnete es wieder richtig hart auf das Dach, so dass das Schlafen schwer fiel, aber wenigstens war es trocken. Der Start verlief dann sogar trocken. Für heute standen nur 15 Mi auf dem Plan und ich konnte daher ausgiebig die zwei Aussichten genießen. Leider stand so viel Wasser auf dem Weg, dass die Schuhe schnell nass wurden. Es wird nun jeden Tag steiniger und wir werden daher unsere Tage eher etwas kürzer gestalten. Man kann so aber auch mal die Aussichten, die sich so am Tag ergeben für eine etwas längere Zeit betrachten. Kurz vor dem Shelter traf ich dann meine zweite Schildkröte, die sich ihren Weg über den Trail bahnte. Das sind keine Schnappschildkröten und sind daher völlig ungefährlich. 2 min schlängelte sich eine schwarze Schlange, aber ein langer Schritt über sie rüber und schon konnte es weiter gehen. Am Shelter konnte ich dann mal ein bisschen Ausspannen nach dem langen Tag. Später kam dann auch Earth dazu. Er ist ein Deutscher aus Osnabrück und hier äußerst beliebt. 2012 lief er schon den Camino von Osnabrück bis Kap Finistere und war hier auf dem guten Weg schon aufzuhören. Freunde überredeten ihn noch ein bisschen weiter zu laufen und so ist er einfach dabei geblieben und hat wieder den Willen bis zum Kathadin zu kommen.

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Trailmile

20.6., Hamburg

Heute ist endlich mal wieder ein Tag mit einer Dusche, Burger und halbwegs sauberen Klamotten. Zunächst mussten aber noch 8 Mi überwunden werden. Das Profil sah wie immer flach in diesen Tagen aus und es lief sich auch erstaunlich gut, bis auf einen kurzen Anstieg, an dem ich wieder richtig gut ins Schwitzen kam. Der Abstieg nach Hamburg war dann so steil, dass man auf einen Schritt nach vorne quasi einen Schritt an Höhe runter musste. Da wir uns heute morgen unsicher waren, ob Hitch-Hiken hier verboten ist, musste ich so in die Stadt laufen. Dort gab es dann endlich erstmal etwas zu essen, da das Zimmer noch nicht fertig war. Nachdem alles erledigt war (Dusche, Waschen) konnten wir uns sogar noch das Ende Deutschland gegen Schweden der Fußballweltmeisterschaft anschauen. Zum Abschluss ging es noch zu Cabellas, einem wirklich riesigen Outdoorladen und in den Pub. Ich muss sagen, es ist auch mal wieder schön mit einem deutschen Hiker unterwegs zu sein, da man doch manchmal merkt wie unterschiedlich die Kulturen sind.

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