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Tag 58 - 63 Daleville bis Waynesborro

Appalachian Trail 2015

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21.5., Bobblets Gap Shelter

Der Morgen lud uns heute nicht besonders zum Wandern ein, denn es war kalt (12 grad) und es sollte den ganzen Tag regnen. Da kommt man schnell mal in Versuchung das gute Motelzimmer um eine Nacht zu verlängern. Schweren Herzens machten wir uns auf den Weg und nach 10 min begann es auch schon zu tröpfeln. Durch das Blätterdach einigermaßen geschützt ging es trotzdem weiter. Der Weg war heute in einem guten Zustand, so dass wir schnell voran kamen und gegen Mittag hörte sogar der Regen auf. Wir trafen dann im weiteren Verlauf auf den Blue Ridge Parkway (im Shenandoha Nationalpark Skyline Drive), einer Straße, die die Autofahrer an die besten Aussichten führt. Kurz vor dem Shelter löste sich mein rechter Schuh ein wenig mehr auf, indem eine der Schnallen ausgerissen ist. Das heißt, nun brauche ich ein neues Paar. Die Schnalle hielt nämlich die Schnürung genau im Übergang von Spann und Bein, so dass beim bergab laufen der Fuß nicht nach vorne rutscht und der große Zeh anfängt zu drücken. Wir werden sehen wie das meinen Zehen bekommen wird.

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Trailmile

22.5., Cornelius Creek Shelter

Heute standen zwei lange Anstiege mit mehr als 1000 und 2000 Fuß an. Das alles passierte jedoch alles wieder mal im grünen Tunnel. Ich gehe daher mal kurz auf meine Erfahrung mit meiner Ausrüstung ein. Mein Rucksack ist definitiv zu groß, ein 46 l würde absolut reichen, da man jetzt weiß, wie man packen muss und der überflüssige Kram zum größten Teil raus ist. Der Schlafsack ist absolut super, denn in den ersten Wochen war es ja doch recht kalt und er hielt mich immer schön warm. Die Temperaturen werden nachts vielleicht noch ein bisschen klettern, aber bis jetzt habe ich mich noch nicht totgeschwitzt. Die Isomatte ist auch absolut ok, das Knistern soll wohl beim aktuellen Modell weniger sein, aber das stört mich eigentlich recht wenig. Der Filter ist recht kompakt, aber auch ziemlich langsam und daher würde ich beim nächsten Mal wahrscheinlich auf die normale Variante umsteigen. Der ganze Rest ist absolut ok und würde ich im Moment genauso wieder mitnehmen. Am Abend stellten wir fest das Freitag und damit Memorial Day Wochenende ist, das heißt es wird sehr voll rund um unser Shelter. Die guten Leute sägten den halben Wald um für ihr Lagerfeuer und es war wirklich witzig mit anzusehen, wie Leute mit immer größeren Rucksäcken ins Lager kamen.

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23.5., Johns Hollow Shelter

Da Memorial Day Wochenende ist, stehen um unser Shelter viele Zelten von Section Hikern die für 2-3 Tag hier draußen sind. Memorial Day ist immer der letzte Montag im Mai und ist ein Feiertag, bei dem der toten Angehörigen gedacht wird. Es ist aber gleichzeitig inoffizieller Sommeranfang und viele Leute fahren einfach mit den Freunden ins Grüne. Mich störte das alles in der letzten Nacht herzlich wenig. Am Morgen ging es wie gewohnt zeitig raus und zurück auf den Weg. Nach einem kurzen Anstieg gab es eine kleine Trailmagic mit Wasser und Banane und nach ein paar weiteren Meilen kamen wir auf dem Gipfel an und dort gab es dann ein nettes Zusammentreffen mit der Guillotine. Morgen findet hier auf dem Gipfel ein großes Hikeressen statt, von dem wir leider erst zu spät erfahren haben. Den Rest des Tages ging es bergab zum Jason River. Auf dem Weg dahin, kamen mir viele Ausflügler entgegen. Einer von ihnen war Mat aus Wisconsin. Er war für 4 Tage unterwegs und hatte eine Machete (so lang wie mein Arm) und ein Messer wie Rambo mit. Damit könnte er es wirklich mit jedem Tier hier draußen aufnehmen. Es ging dann über die längste Fußgängerbrücke des ganzen Weges, um den Fluss zu überwinden. Kurz danach erreichte ich das Shelter, das in einem kleinen Tal mit Flüsschen liegt. Ich hoffe die Mücken fressen uns nicht auf.

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24.5., Buena Vista

Heute gab es nach dem Frühstück einen 2500 Feet Anstieg. Es ist dabei egal wie kalt es war, spätestens nach 10 min ist man durchgeschwitzt. Nach gut 3h gab es dann endlich die Gipfelaussicht. Dort trafen wir die Ridgerunnerin für diesen Abschnitt und sie erzählte uns, dass sie vor kurzem hier einen Bären gesehen hat. Beim Abstieg gab es dann aber leider keine Bärensichtung durch uns. Wir wollten zunächst bis zu einem Shelter kurz vor der Straße laufen und morgen einen gemütlichen Tagen verleben. Da es aber erst 15:30 war, entschieden wir in die Stadt zu fahren und morgen wieder zurück auf den Trail zu gehen, da wir in 2 Tagen in Waynesborro einen Zero einlegen wollen. Also die letzte Meile zur Straße und in die Stadt hinein. Im Budget Inn gab es leider keine Doppelzimmer mehr. Also teilten wir uns ein Einzelzimmer mit Kingsizebett. Der Burger King gegenüber lieferte uns dann noch ein leckeres Abendessen. Für die Sachen gab es allerdings keine Runde in der Waschmaschine.

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25.5., The Priest Shelter

Nach dem Aufstehen hieß es für uns heute in die ungwaschenen Klamotten springen und los. Das war tatsächlich einer dieser Momente, wo man feststellen muss, wie hart man eigentlich stinkt, um es mal salopp auszudrücken. Es muss echt hart für andere Leute rund um uns sein, unseren Geruch zu ertragen. Aber na ja was will man machen? Nach 5 min auf dem Trail und im ersten morgendlichen Berganstieg fiel mir das nicht mehr auf. Nachdem ich dann auf dem Gipfel ankam, ging es direkt wieder einige Höhenmeter bergab und bergauf. Danach war der Trail super zu laufen - äußerst wenig Steine, kaum Höhenmeter und durch den frischen Wind auch nicht ganz so stickig. Kurz vor dem Shelter hieß es dann noch nochmal Schwitzen um die letzten Meter bergauf zu bewältigen. Am abendlichen Lagerfeuer fragte uns dann Miles (Thru Hikern die jeden Tag 30 Mi und mehr
macht) ob wir die Trailmagic mitgemacht haben. Nein hatten wir nicht und es gab Eis bei der Trailmagic. Wir waren einfach zu zeitig wieder einmal :-(.

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26.5., Paul C. Wolfe Shelter

Der heutige Tag war geprägt von einer Entscheidung, die im Laufe des Tages fallen musste, entweder 22 Mi und Zelt aufstellen oder 29 Mi bis zum Shelter und morgen nur noch 5 Mi in die Stadt. Zunächst ging es aber erstmal los mit 5 Mi bergab (von über 4000 auf unter 1000 ft) gefolgt von einem Anstieg in der gleichen Länge und Höhe. Daher gab es dann um 13:00 eine ausgiebige Pause am Shelter. Zwei Section Hiker waren schon da und warnten mich, dass auf dem Weg zur Wasserquelle eine Klapperschlange auf mich wartet. Als ich dann um die Ecke des Shelters ging, sah ich sie auch schon. Ich war zu diesem Zeitpunkt ziemlich durstig und brauchte dringend Wasser, also musste ich mir einen anderen Weg zum Wasser suchen. Da die Schlange sich in direkter Nähe zum Shelter schlängelte, nahm ich mein Essen sicherheitshalber innerhalb der Hütte ein, denn man weiß ja nie, was ihr auf einmal so einfällt. Dem Logbuch entnahm ich, dass Silent Force sich für das Shelter entschieden hatte. Demnach würde es ein langer Tag werden. Bis zum letzten Berg wurde es noch einmal richtig steinig. Ich wuchtete mich dann gegen 18:00 auf die Spitze des Humpback Mt.. Meine Stöcke klapperten auf den Steinen und ich kam um eine Ecke. Da kam auf einmal ein Bär aus dem Unterholz gesprungen, rannte ein Stück auf dem AT in nördlicher Richtung, sprang über eine flache Feldsteinmauer in den bodennahen Farn. Von dort aus beobachtete er mich. Ich ging dann entlang der Mauer und der Bär ging seiner Wege. Silent Force erzählte mir später, dass wahrscheinlich der gleiche Bär ihm eine halbe Meile auf dem Weg gefolgt sei und er sich weder durch rufen noch die Pfeife beeindrucken ließ. 5 min nach meiner Begegnung krachte es erneut im Unterholz und ein Reh fühlte sich von mir aufgeschreckt. Kurz vor dem Shelter stand dann ein Reh 5 m von mir entfernt und war völlig ruhig. Nach einem langen Tag erreichte ich um 20:15 dann endlich das Shelter. In den letzten 2 h des Tages hatte ich dabei mehr Tiere zu Gesicht bekommen, als an mehreren Tagen zusammen.

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Trailmile

27.5., Waynesborro

Nach einer Nacht mit doch ein wenig schmerzenden Füßen standen heute nur 5 Mi auf dem Plan. Als ich mir meine feuchten Schuhe anziehen wollte, war einer der Schnürsenkel zerrissen. Wie das passieren konnte? Dafür gab es nur zwei Theorien - entweder er ist gestern beim Wandern/Aufschnürren kaputt gegangen oder Mäuse haben sich in der Nacht daran zu schaffen gemacht. Wie dem auch sei, die 5 Mi musste es noch irgendwie gehen. Als wir dann nach  2h im Rockfish Gap ankamen, hatten die Schuhe es hinter sich und konnten nach 1380 km ihren Dienst endgültig quittieren. Im Outdoorladen gab es dann ein neues Paar. Ich hoffe das die mindestens genauso lange durchhalten. Im Quality Inn hieß es dann erstmal Dreck abspachteln und im Pizza Hut eine Menge Kalorien zu sich nehmen. Die meisten Kalorien kann man sich ganz einfach im Ming Garden Buffet einem chinesischen All You Can Eat Buffet holen. Morgen werden wir uns nach Pearisburg wieder mal einen wohlverdienten Zero gönnen bevor es dann in den Shenandoha Nationalpark geht.

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