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Tag 42 - 45 Damascus bis Marion

Appalachian Trail 2015

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5.5., Damascus (Zero)

Ein Zero beginnt immer mit einem ausgiebigen Frühstück, mit Waffeln, Orangensaft und Schokolade. Im benachbarten K-Markt konnte ich für 25$ dann eine Frogg Togg Kombi (ultraleichte Regenjacke und -hose) erstehen. Danach hingen wir unsere Sachen auf eine Leine. Silent Force hatte eine Gallone (ca. 3.9 l) eines Antizeckenmittels bestellt und das galt es jetzt aufzusprühen. In nächster Zeit werden die Zeckenaktivitäten wahrscheinlich zunehmen. Nach dem die Sachen trocken und ausgelüftet waren, konnten wir uns zum Mittagessen ins Pizza-Hut zum All You Can Eat einfinden. Der Nachmittag war dann für mich frei und ich lag mal einfach nur auf einem Bett ohne irgendwas zu tun. Am Abend teilte Lightning Bold uns seine Entscheidung mit, dass er einen weiteren Zero nehmen wollte. Also werden Silent Force und ich alleine losstiefeln.

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6.5., Lost Mt. Shelter

Nach einer guten Nacht in einem Bett gab es noch einmal Waffeln, bevor uns unser Shuttle zurück nach Damascus brachte. Dort ging es erstmal zum Postamt um die Bounce-Box aufzugeben. Bounce-Box bedeutet das ich sie postlagernd vor schicke und wenn ich das Paket nicht öffne kann ich es kostenlos zur nächsten Poststation weiterschicken. Das Paket enthält meine Winterausrüstung bestehend aus meiner Jack Wolfskin Jacke, Regenhosen, Tasse (Swiss Miss kommt erst im hohen Norden wieder ins Programm), meine Packriemen und ein Packsack (insgesamt 2.25 kg weniger und ich habe jetzt durch ein bisschen Umpacken passt das Zelt jetzt in den Rucksack). Um 9:30 verließ ich Damascus bei guten 23 grad. Den ganzen Tag ging wie sau bergauf und bergab. Man konnte gar nicht so schnell trinken wie man es wieder ausgeschwitzt hat. Nach kurzer Zeit kam man an eine Gabelung mit dem Hinweis auf eine Umleitung, da eine Brücke weggespült war. Mein Companion lieferte die Zusatzinformation das der Weg nicht geschlossen ist, sondern die Umleitung für Hochwasser gedacht sei. Daher ging ich zunächst zum Flüsschen (in den letzten Tagen hat es ja zum Glück mal nicht geregnet). Es war kein hoher Wasserstand und da in den Neuenglandstaaten Flussdurchquerungen normal sind,  warum sollte man das nicht auch hier machen. Schuhe aus- und Crocks anziehen, durch den Fluss und fertig. Zeitweise verlief der AT auf dem Virginia Creeper Trail. Das ist ein Fahrradweg 34 Mi. von White Top Mt. nach Abingdon. Damascus liegt dabei genau auf der Hälfte. Die Leute lassen sich mit ihrem Bike dann von Damascus auf den Berg chauffieren und rollen dann ganz einfach 17 Mi bergab. Kurz nach Ankunft im Shelter begann es dann auch zu Gewittern.

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7.5., Wise Shelter

Der Tag begann wie jeden Morgen zeitig und nach dem üblichen Frühstück ging es los. Silent Force war heute 5 min vor mir losgelaufen. Ich bemerkte nur das dafür das Silent Force kurz vor mir hier lang gekommen ist ziemlich viele Spinnenfäden in meinem Gesicht landeten. Nach 1.2 Mi kam ich an eine Straße die mir verdammt bekannt vorkam, also Reiseführer raus und ja in Richtung Norden und in Richtung Süden war jeweils im gleichen Abstand vom Shelter aus gesehen ein Straße aufgegeführt. Hmmm was nun? Die Wahrscheinlichkeit das eine Straße einem so gleich hier draußen vorkommt ist schon eher gering, also ging ich die Strecke zurück zum Shelter und ja ich bin am morgen einfach in die falsche Richtung gelaufen. Ich hatte auch schon von Leuten gehört denen es erst deutlich später auffiel, von daher war ich mit meinen 2.4 Mi Morgensport gut bedient. Wie das passieren konnte? Vom Shelter aus gesehen sahen beide Wege einfach gleich aus  und meine Erinnerung von wo ich gekommen war hat mich einfach getäuscht. Wieder Richtung Norden unterwegs bestieg ich mit dem White Top Mt. und dem Mt. Rogers den zweit- und den höchsten Berg Virginias. Beim Abstieg begann es fürchterlich zu regnen und der Weg verwandelte sich wieder in einen Fluss und ich war nach 3 min komplett nass. Nach einer Weile kam ich in den Grason Highlands Park. Hier sind wilde Ponys zu Hause. Ich sah tatsächlich auch welche ganz weit entfernt unter ein paar Bäumen stehen. Das war allerdings zu weit weg für meine Kamera und auch nicht sonderlich toll im strömenden Regen. Kurz vor dem Shelter hörte es auf und ich konnte ein bisschen trocknen, bevor ich zur Belohnung meiner Mühen die 500 Mi überqueren konnte.

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8.5., Partnership Shelter

Da wir letzte Nacht wieder mal einen schnarchenden Spezialisten im Shelter hatten, war an schlafen weniger zu denken. Um kurz vor 7 machte ich mich dann diesmal direkt in die richtige Richtung auf um unser Ziel in 19 Mi Entfernung zu erreichen. Die Schuhe und Socken waren noch feucht vom gestrigen Regen und gingen dann fließend in den feuchten Zustand durch das Schwitzen über. Da heute wirklich, bis auf einen Wasserfall und einen kurzen Ausblick, nur grüner Tunnel angesagt war möchte ich heute mal einen kurzen Ausflug in die allgemeinen Schwierigkeiten des Trails wagen. Der Weg wird klassisch in drei Teile eingeteilt. Die ersten 1000 km sind körperlich sehr ansprechend, da es auf und ab geht und der Körper noch nicht angekommen ist. Mental ist die Sache eher weniger ein Problem, da alles neu ist und man ständig dazulernen kann und neue Leute kennen lernt. Die zweiten 1000 km sind körperlich nicht so schlimm, da es doch eher flach ist. Der Kopf beginnt nun aber nachzudenken z.B.: "Warum mache ich das eigentlich jeden Tag?". Die letzten 1000 km sind für beide Teile sowohl für den Körper, als auch für den Kopf eine absolute Herausforderung. So langsam kommen wir in diese zweite Phase. Wir sind bereits gegen 14:45 im Shelter angekommen, also dachten wir uns das wir noch weitere 4 Mi bis zu einer Campsite gehen könnten. Dort angekommen war es gerade mal 16:30 und das nächste Shelter lockte mit einer Dusche. Also sind wir weitere 6 Mi gegangen, alles in allem waren es also heute 29 statt 19, aber die Dusche war dann auch mehr als nötig und es gab sogar noch eine Coke zu den üblichen Ramen (heute etwas schärfer). Das Shelter liegt direkt an der Straße, das heißt morgen geht es für einen kurzen Resupply in die Stadt und Nachmittags wieder zurück auf den Trail.

One thought on Tag 42 – 45 Damascus bis Marion

  1. Interessant und sehr aufschlussreich deine Berichte und Bilder! DANKE! Ich hab inzwischen schon öfter gelesen, dass Leute die falsche Richtung einschlagen. Ulkig!

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