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Tag 37 - 41 Roan bis Damascus

Appalachian Trail 2015

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Trailmile

30.04., Mountaineer Shelter

Da wir gestern ja einen vollen Wandertag hatten, wollten wir heute mal einen umgekehrten Nero probieren, das heißt bei nur 9 Mi erst kurz vor dem Mittagessen loslaufen und den Vormittag genießen. Dazu gehört natürlich auch das Ausschlafen am Morgen. Das funktionierte leider nur begrenzt, da ich auf einer Couch im Gemeinschaftsraum des Bunkhouse (quasi Bettenhaus) schlief. Hikerkollege Sparrow machte sich um 6:15 erst mal eine Kaffee in der Mikrowelle und danach war es aus mit dem Schlaf. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass mein Körper schon auf diese Zeit geeicht ist und damit an ein längeres Schlafen eher nicht zu denken ist. Zur Belohnung gab es nach der eigenen Aussage der Hostelbesitzerin das "beste Frühstück" auf dem Trail. Es war wirklich wunderbar, denn es gab Schinken, Eier, French Toast, Obst, Muffins, usw. Ich muss tatsächlich zugeben, dass dieses Frühstück ein Anwärter auf den Titel ist, aber es sind noch ein paar Meilen zu absolvieren und noch das ein oder andere Frühstück zu genießen. Für den Resupply ging es danach in den General Dollar ( ein Lebensmittelladen). Es gab dort doch tatsächlich keine Instantnudeln mehr, also musste ich auf andere Nudelgerichte ausweichen. Mit einem mehr als schweren Rucksack ging es dann auf den Trail für unsere heutige Etappe. Am Anfang war nur die Sonne zu sehen, aber nach 2,5 h zogen dunkle Wolken auf und es regnete dann immer mal wieder. Am Ende des Tages erwarteten wir dann auch die 400 Mi Marke, die aber leider nicht markiert war - schade. Das Shelter lag dann an einem Wasserfall, der im Sommer sehr gut als Dusche genutzt werden kann, aber jetzt eher frösteln lassen würde.

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Trailmile

01.05., Laurel Fork Shelter

In der Nacht hagelte es wahnsinnig (die Hagelkörner blieben bis Mittag liegen) und hämmerte auf das Dach. Am Morgen regnete es dann leicht und die Sicht war im Nebel bei 20 m. Es waren keine Aussichten zu erwarten und das Profil war ohne große Steigungen als recht moderat einzuschätzen. Am Ende des Tages gab es einen Wasserfall - den Laurel Fork, an dem ich 20 min nach dem nächsten White Blaze suchte, bevor Silent Force von oben auf dem Weg herunter kam und der Trail 20 m über mir weiter ging. Im Prinzip habe ich damit schon den ganzen Tag beschrieben. Im Kopf hatte ich mir am Morgen schon ein paar Zeilen überlegt, die ich hier im Blog geschrieben hätte, aber das verschiebe ich nun auf ein anderes Mal, denn ein Tag ist wirklich dann zu Ende, wenn man die Augen zu macht. Zunächst zur Vorgeschichte. In allen vorherigen Sheltern hielten es viele nicht mehr für nötig einen Bearbag zu hängen. Es hätte also nix gebracht, wenn wir unseren als einzigen aufgehangen hätten, denn da waren ja noch meist 2-3 andere Futterbeutel innerhalb des Shelters für die sich ein Bär interessiert hätte. Heute waren wir nur zu dritt im Shelter und es stand die Frage nach dem Bearbag im Raum. Lightning Bold wollte nicht unbedingt, da er inzwischen anzweifelt, dass es hier überhaupt Bären gibt. Ich dagegen war der Meinung, dass wir einen Aufhängen sollten. Lightning Bold gab mir seine Leine und ich bugsierte sie über einen Ast. Das Shelter ist nun höher gelegen und von einigen steilen Abhängen umgeben. Beim Hochziehen der drei Säcke riss nun aber blöderweise das Seil und alle drei Säcke purzelten den Abhang hinunter bis ein Baum sie stoppte. Lightning Bold  musste nun entlang des Abhangs laufen um an unser Essen zu kommen. Er kam auch bis zum Baum und konnte das Bündel aufnehmen. Meinen Bearbag hatte ich nur mit einem normalen Materialkarabiner festgemacht, wie er auch beim Klettern verwendet wird. Diese werden jedoch nur zum Befestigen von Materialien genutzt, da man sie mit einer Handbewegung aufmachen kann (ein Karabiner zum Sichern von Menschen braucht min. 2 Handbewegungen). Beim zurückklettern machte Lightning Bold nun diesen einen Griff und mein Sack löste sich vom Bündel und verabschiedete sich nach noch weiter unten. Also hieß es für mich und Silent Force Wanderstiefel anziehen und mit den Stöcken den Abhang hinunter und den Sack wieder hoch holen. Da es nicht geregnet hatte, war der Hang wenigstens trocken und zum Glück klappte alles. Ich dachte eigentlich immer, wenn ich am Shelter abends ankomme, muss ich nicht mehr Schwitzen, aber das kann ich nun auch über Bord werfen.

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Trailmile

02.05., Vandeventer Shelter

Nach unserer gestrigen Bearbag Aktion bemerkte ich heute Morgen, dass mein Packsack das Ganze nicht unbeschadet überstanden hat. Es müsste also in der nächsten Zeit ein wenig Panzertape her um ihn ein wenig zu flicken. Der Morgen begann auf der Schattenseite des Berges. Es standen über den Tag verteilt 1000 m auf dem Programm, die es zu erklimmen galt. Nach dem ersten Berg kamen wir an den Watauga Lake. Die Sonne brannte inzwischen ziemlich erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht, denn gestern habe ich noch gefroren, bin mit Handschuhen gelaufen und heute waren es 25 grad im Schatten. Die Folge war, dass ich am zweiten Anstieg ganz schön zu tun hatte. Zum Glück gab es eine kleine Trailmagic mit einer eiskalten Flasche Wasser, einer Banane und - ohh wie toll - ein Snickers. Mit dieser Stärkung klappten dann auch die letzten Meilen. Zum Abendessen gab es dann zur Belohnung die beste Aussicht von einem Shelter in dem wir dann auch genächtigt haben. Die Landschaft war wie gemalt und das Glück, sich bei sowas die Zähne zu putzen hat man auch nicht häufig.

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Trailmile

03.05., Abingdon Gap Shelter

Das Profil für den heutigen Tag sah eher gemächlich aus, es standen daher irgendwas zwischen 14 - 22 Mi auf dem Plan. Da meine Füße schon kurz nach 7 wieder den festgestampften Boden des Trails spürten, hatte ich um 12:30 auch schon die 14 Mi hinter mich gebracht. Zwischendurch gab es sogar ein Schild, dass mich auf eine Selbstbedienungsbox für Trailmagic aufmerksam machte, die gleich kommen sollte. Ich freute mich wie ein kleiner Schuljunge, aber siehe da die Box war leer - Pech gehabt. Die letzten Reste wurden gestern entnommen. Da das Wetter warm bei einer leicht kühlen Brise sehr angenehm zum Wandern war, ging es dann weitere 8 Mi Richtung Norden. Morgen geht es rein nach Damascus und dort gibt es einen Nero und Zero. Leider gab es auch heute nur Aussichten zwischen den Bäumen. Ich möchte daher mal kurz auflisten, was ich an einem solchen Tag esse. Alle Gewichts- und Kalorienangaben sind schon summiert.
2 Poptart 200 gr 800 kal
2 Slim Jim 55 gr 340 kal
Käse 120 gr 520 kal
1 Snickers 53 gr 250 kal
1 Nutty Bar 50 gr 400 kal
1 M&Ms 390 gr 2000 kal
4 Instantnudeln Ramen 232 gr 1600 kal
Erdnussbutter 150 gr 600 kal
Das macht alles in allem 1200 gr und 6510 kal (normalerweise liegt der Verbrauch wenn man nicht wandert bei ungefähr 2000 kal). So viel essen die meisten hier im Moment nicht. Ich vermute das sich viele deswegen meistens müde fühlen, aber das ist nur eine persönliche Vermutung.

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Trailmile

04.05., Damascus

Um kurz vor 6 hieß es heute Aufstehen, um 6:45 waren die Rucksäcke gepackt und wir waren bereit für die letzten 10 Mi nach Damascus, der nach verschiedenen Angaben "Hiker freundlichsten Stadt" auf dem Trail. Hier wird Jahr für Jahr das größte Event, die Traildays, gefeiert. Sie finden in diesem Jahr allerdings erst in 1,5 Wochen statt, also ein bisschen zu lange um darauf zu warten. Da die Strecke größtenteils leicht bergab verlief, konnten Silent Force und ich nach 2 h und 6,5 Mi die Landesgrenze von Tennessee und Virginia passieren. Virginia ist mit mehr als 500 Mi der längste Staat hier am Trail und wird uns eine Weile beschäftigen. Die restlichen Meilen waren dann schnell vorbei und wir kamen in eine wirklich schöne Kleinstadt, die sich gerade für das bevorstehende Fest herausputzt. Nun hieß es nur noch einen Platz für die Nacht finden und das gestaltete sich als schwierig. Alle Betten waren belegt und auf Zelten in der Stadt hatten wir keine Lust. Daher hieß es für uns 11 Mi raus aus Damascus nach Abingdon die nächste große Stadt. Bevor wir das jedoch in Angriff nehmen konnten, mussten wir noch auf ein Päckchen für Silent Force warten. Normalerweise hätten wir dann in der Zeit unsere Wäsche gewaschen und etwas gegessen, aber einen Waschsalon haben wir auf der Karte nicht gefunden und das Diner fürs Mittagessen war geschlossen. Wenigstens Lightning Bold konnte ein neues paar Schuhe ergattern, denn es gibt hier mehr Outfitter als Restaurants. In Abingdon checkten wir dann ins Super8 ein und freuen uns seit dem über ein eigenes Zimmer und über den morgigen freien Tag.

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