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Tag 0 - 4 Approach Trail bis Neel Gap

Appalachian Trail 2015

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Trailmile

24.03., Springer Mt.

Heute früh gab es noch einmal ein zünftiges Frühstück im Hiker Hostel bevor es für ein paar Tage nur noch Instantnudeln und Cracker geben wird. Der Amicolo State Park empfing uns mit 17 C (ich schreibe in Zukunft nur C nicht grad C) und Sonnenschein. Im Besucherzentrum haben wir uns registriert und ich trage die Nummer 720. Es ging danach direkt zum Steinbogen, wo so viele schon darunter standen um ihren Weg zu beginnen. Es dauerte gefühlte 2 min bis die Suppe lief und die vorher sorgfältig aufgetragene Sonnencreme sich verflüchtigte. Die 604 Stufen auf den Wasserfall waren nach 20 min gegessen und wir waren der Meinung, jetzt sind wir oben und laufen nur noch auf dem Grad des Berges. Der Weg belehrte uns eines besseren. Es ging ständig bergauf und bergab.
Martin war nach 15 min verschwunden, aber ok jeder läuft seinen eigenen Weg. Nach 3 Pausen erreichte ich Springer Mt. um 15.30 bei herrlichsten Sonnenschein und wunderbarer Aussicht. Martin wartete schon 1 h auf mich und hatte auch schon mit dem "Hausmeister" des Berges Bekanntschaft gemacht. Er gab uns am Abend unsere erste Lektion in Sachen Bearbag hängen. Martin bekam inzwischen den Trailnamen "breakless", weil er den ganzen Tag ohne Pause zum Springer gelaufen ist. Die Nacht wird hoffentlich gut.

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Trailmile

25.03., Hawk Mt. Shelter

Die Nacht war nicht ganz so wie wir es erwartet haben, denn 2 Leute haben das Shelter ziemlich hart zersägt. Das heißt es war eher weniger Schlaf möglich. Ich hatte sogar theoretisch Oropax vom Flug, aber die waren in den Tiefen meines Rucksacks verschwunden. Nach einem trockenen Poptart (einem Keks mit Marmelade) und einer wirklich guten Trinkschokolade Swiss Miss ging es noch einmal 200 m zurück auf den Gipfel. Die Aussicht beschränkte sich auf lediglich 10 m bei leichtem Regen, aber sobald man los läuft wird einem warm und alles ist einigermaßen ok. Nach 4 Mi bergab kam ich nach Three Forks, wo es ein netten Snack gab.
Danach standen weitere 4 Mi bergauf an. Die Sonne kam jetzt immer mehr durch und es wurde alles in allem ein wirklich schöner Wandertag zum Hawk Mountain Shelter. Hier wird es jetzt richtig voll, da hier alle Hiker zusammen kommen, egal ob sie den Approach Trail gegangen sind oder nicht. Da ich schon um 13:30 ankam, hatte ich einen durchaus angenehmen Nachmittag bei einer Packung Reis und Lindt Schokolade, die Martin noch im Rucksack hatte. Er gab mir inzwischen meinen Trailnamen: "TakeItEasy", da er der Meinung ist, dass ich die Sache relativ ruhig und gelassen angehe. Nach einer Weile kam auch Gernot an. Er ist ein 65 Jahre alter Deutscher aus Zinnowitz mit einem 25 kg Rucksack. Morgen soll es gewittern und stürmen, aber mal schauen was da noch so kommt.

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Trailmile

26.03., Gooch Mt. Shelter

Beim heutigen Aufstehen lief alles in gemächlichen Bahnen, denn es regnete leicht. In einem Rucksack, der im Shelter hing, hatte ein fleißiges Eichhörnchen über Nacht 20 Eicheln eingelagert. Die flogen im hohen Bogen wieder hinaus. Viele der Zelte standen bereits nicht mehr und ihre Besitzer waren im Nebel auf dem Weg verschwunden. Ich war der Vorletzte, der nach einem trockenen Poptart und einer Swiss Miss das Shelter verließ und zurück auf den Trail marschierte. Da ich zunächst kein White Blaze sah, begann ich den Berg hinauf zu marschieren. Nach gut 300 m stand ein Schild "Not the AT". Ich dachte mir: "Gut dass das Schild hier steht, ansonsten wäre es ein ziemlich hässlicher Tag geworden". Es hieß also umdrehen und den Weg finden, was mir dann auch gelang. In der Ferne hörte man wie die US Rangers Krieg spielten, aber so lange ich nicht in die Schusslinie komme würde, sollte es wohl keine Probleme geben. Nach und nach überholte ich mehrere Hiker die vor mir gestartet waren und auch das Wetter wurde besser und besser. Um 13:15 kam ich am Gooch Mt. Shelter an, wo Martin bereits seit einer Stunde rumsaß. Er ist wirklich ziemlich schnell unterwegs, aber wir sind ja hier nicht bei einem Sprint sondern einem Marathon. Nach einem guten späten Mittagessen bestehend aus Instantnudeln und darin aufgelöster Erdnussbutter (schmeckt echt nicht schlecht), begann der gemütliche Teil des Tages mit Quatschen und Geschichten. Heute Nacht soll es Gewittern, aber mal schauen was daraus wird. Das Shelter ist am Abend brechend voll. Beim Aufhängen des Bear Bag bekamen wir das Problem, dass die Kabel total verhäddert sind und es macht sich wirklich nur begrenzt gut, mit einer Lampe auf dem Kopf den Kabelsalat aufzulösen.

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27.03., Lance Creek

Auch dieser Morgen begann relativ gemütlich, wobei die Nacht kälter war als bisher und es zog wie Hechtsuppe. Lauren, die draußen gezeltet hatte, fand in ihrem Schuh auch wieder eine Menge Eicheln. Es ist schon verrückt, wo die Eichhörnchen ihre Vorräte überall anlegen wollen. Da das Wetter nicht besonders einladend war, ging es auch relativ schnell los nach Lance Creek. Dort erwartete uns kein nettes Shelter, sondern nur eine Campsite mit Zeltplattformen. Nach 1.5 Mi erwartete mich meine erste Trailmagic. Was ist Trailmagic? Es sind einfach wahnsinnig nette Leute, die sich am Trail sogar in den Regen stellen, nur um dir ein nettes Frühstück anzubieten. Da es aber wirklich kalt war und es leicht regnete, aß ich nur ein kleinen Haferbrei mit Rosinen und Cranberries. Bis Woody Gap wurde es auch nicht besser. Ab diesem Punkt fängt die Blood Mt. Wilderness an. Später erfuhr ich, dass es dort wohl auch Trailmagic gab, aber da war ich wohl zu blind. Es gab ein paar Cola und Bierflaschen auf einem Campingtisch. Der Regen und die Wolken verzogen sich dann langsam und es gab dann auch einen schönen Blick auf die umgebende Landschaft. In Lance Creek baute ich dann schnell mein Zelt  auf. Da der Himmel am Abend absolut wolkenfrei war, wurde es ziemlich kalt. Clint, einer der Amerikaner mit dem wir seit dem Springer unterwegs sind, hatte versucht in Woody Gap eine Cabin für alle zu reservieren, was jedoch leider nicht möglich war. Das hieß für uns am nächsten Tag zeitig aufstehen. Martin sollte loslaufen und die Cabin besorgen und ich sein Zelt abbauen und mitbringen. Das hörte sich gut an und die Verlockung einer heißen Dusche sind schon recht hoch nach 4 Tagen im Wald, wobei es im Moment auch noch gehen würde. Als ich in meinen Schlafsack schlüpfte, setzte leichter Schneefall ein, wobei manche Leute der Meinung sind, dass sie noch mal gemütlich Country Musik aufdrehen können und schlafen überbewertet sei.

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28.03., Neel Gap

Die Nacht war wirklich kalt. Ich hatte alles an, was ich dabei hatte inkl. 3 Paar Socken. Im Schlafsack ließ es sich auch aushalten, aber da raus kommen war schon eine ganz schöne Überwindung. Draußen sah man auch dann die Reste des Schnees. 10 min nach dem ich aufgestanden war, marschierte Martin los. Ich hielt mein Frühstück recht karg und brauchte 1.5 h um beide Zelte abzubauen. Das dauerte so lange, weil ich immer wieder meine Finger auftauen musste. Den ganzen Wandertag schien dafür die Sonne und man hatte einen tollen Blick vom Blood Mt. Auf dem Gipfel traf ich dann Lightning Bold, einen 41-jährigen Deutschen aus Berlin. Auf unserem Abstieg nach Neel Gap trafen wir auf jede Menge Tageswanderer. In Neel Gap erwartete Martin uns bereits mit einer Cabin für 4 Leute. Ich genoss die Dusche und bei einer Tiefkühlpizza und Fanta lassen wir den Tag ausklingen.

Fazit nach 5 Tagen

1) Hänge deinen Bear Bag nicht als letzter auf, da ansonsten andere Hiker die Bear Cabel so verhäddert haben, dass du nur Kabelsalat hast und du das ganze mit einer Lampe auf dem Kopf auflösen darfst.
2) Stell dein Zelt nicht in die Nähe des Lagerfeuers, da ansonsten die Leute ihr Radio so laut stellen, dass du nicht mehr schlafen kannst.
Der nächste Halt heißt in 2 Tagen Helen.
Bis dahin TakeItEasy

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