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Der heutige Tag war so eigentlich nicht geplant, aber da wir doch auch richtig lange Strecken gelaufen sind, haben wir uns heute einfach einen freien Tag genommen. Für mich sieht ausschlafen an einem solchen Morgen so aus, dass ich wie gewohnt um 5:19 (keine Ahnung warum, aber das ist immer Punkt genau) aufwache und dann aber doch noch bis um 7:00 im Bett liegen bleibe. Bei Smiley sieht es dagegen eher so aus, dass er gekonnt bis 10:00 durchschlafen kann. Ich ging in der Zeit erstmal frühstücken und schrieb danach sehr lange am Blog. Zum Mittag waren sowohl Smiley wach, als auch ich fertig mit dem Blog. Es ging dann zum Essen in die Stadt in eine kleine Pizzeria und danach noch einmal zum Ausrüster. Zum Glück hatten wir schon alles Wichtige gestern erledigt, so dass wir nach diesem anstrengenden Vormittag 😀 uns am Nachmittag dem Pool widmen konnten. Am Abend gab es dann für Smiley und mich die erste Runde Golf unseres Lebens. Eingerahmt von den Green Mountains hämmerten wir die Bälle über den Platz. Wir zerpflügten den Rasen auch nur ganz leicht und im Laufe der Runde wurden wir doch immer besser. Ich hatte ein bisschen Glück und konnte als Sieger vom Platz gehen. Das Abendessen bestand aus einer Pizza mit Extra Käse, Knoblauch, Auberginen, Schinken, Knoblauch und Zwiebeln. Die Reste nahmen wir mit und die werden dann morgen als Abendessen vertilgt – lecker. Trailmeile: 1651.1

Die letzten Wochen waren äußerst spannend und an manchen Tagen auch ein bisschen deprimierend. Zunächst ging es nach Vernon kräftig bergauf und ich erreichte nach einigem Klettern die Bundesstaatengrenze zwischen New Jersey und New York. An diesem Tag kam ich beim Abstieg an einem glatten Stein ins rutschen und legte mich zünftig hin. Dabei hobelte ich mir auch ein bisschen Haut von der rechten Hand bis aufs Fleisch weg. Zum Glück ist da nicht mehr passiert. In den folgenden Tagen überquerte ich den Hudson River und die tiefste Stelle des Trails (mitten in einem Zoo vor dem Bärenkäfig). Am 3.7. kam ich dann am Haus eines wunderbaren Trailangels vorbei. Dort gab es alles von Dusche bis Waschmaschine und Limonade bis Bier. Der nächste Tag war Indipendence Day, der größte Feiertag im Land. So blieben die meisten beim Trailangel und machten eine dicke Party. Ich musste jedoch weiter, da ich mich mit meinem Besuch auf Great Barrington geeinigt hatte. So überquerte ich an diesem großen Feiertag die Staatsgrenze zu Conneticut. Das ist der erste Neuenglandstaat auf meiner Reise. Der Staat war nur 55 Mi kurz, aber wirklich gut in Schuss und schön zu laufen. Nach 2 Tagen querte ich die Grenze zu Massachusetts an einem wunderschönen Abend am Savages Ravine. Das ist ein kleiner Creek, in dem Bereich wurde der Weg sehr schmal. An einem Wasserfall stoppte ich und wollte ein Foto machen. Ich kam leider aus unerklärlichen Gründen ein wenig ins rutschen und ließ in einer unwillkürlichen Bewegung das Handy los. Dem Gesetz der Schwerkraft folgend, verabschiedete sich das in den Wasserfall. Alle meine Versuche das Handy im kalten Fluss zu finden schlugen fehl. Ich war echt ziemlich sauer über mich, aber es half nix. (Das ist der Grund warum dieser Beitrag so spät und etwas kürzer ausfällt). Am nächsten Tag ging es dann nach Great Barrington hinein. Ich wollte mir zunächst ein neues Handy kaufen. Im örtlichen At & T Shop hatten sie leider keine Trackphones, die auch noch mit deutscher SIM funktionieren würde. Trackphones sind hier Telefone die keine Vertragsbindung haben. Der Verkäufer schickte mich zum Walmart in die nächste Stadt. Also ging es mit dem Bus 2.5 h in die nächste Stadt Pittsfield. Dort gab es leider auch nicht das Gesuchte und so konnte ich nur unverrichteter Dinge wieder von dannen ziehen. In Great Barrington suchte ich mir dann ein nettes Motel und mit vollem Magen und sauberen Sachen sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Am nächsten Tag kam dann endlich der lang erwartete Besuch aus Deutschland. Mein Kumpel Phillip und ich hatten uns schon vor 3 Wochen ausgemacht, wo und wann wir uns treffen wollten. Er ist genauso alt wie ich und studiert zur Zeit in Rom an der Greogoriana Universität katholische Theologie. Um 12:30 hielt dann der Bus an der Hauptstraße in Great Barrington und dann stand mein Kumpel ein wenig verwirrt da, weil es kein Haltestellenschild gab und er nicht erwartete, einfach an einer Straße rausgeworfen zu werden. Ich hatte aber vorher ein bisschen recherchiert und wusste wo er anhält. Nach der überschwänglichen Begrüßung ging es erstmal was essen. Anschließend ging es in die Bibliothek. Ich bestellte mir via Web ein neues Handy und im Postamt schickten wir noch unnötiges Gepäck (Wintersachen und ein paar Schuhe für mich) in die nächste große Stadt. Ich war echt froh, dass alles so gut geklappt hat, da ich mich ja nicht mehr verständigen konnte. Für den ersten Tag waren dann 10 Mi angesetzt. Als wir uns gerade Richtung Frühstück aufmachen wollten, sprach mich noch eine junge Frau an. Sie bot uns an uns nach unserem Frühstück zum Trail zurück zu fahren, so mussten wir nicht weiter laufen. Am ersten Shelter an dem wir Pause machten, trafen wir noch einen anderen Thru-Hiker. Er gab Philipp direkt seinen Trailnamen – Smiley. An einer Straße veranstaltete unser Trailangel von heute morgen zusammen mit ihrem Freund noch eine richtig gute Trailmagic mit Burgern. Das Fleisch war selbst geräuchert (10 h) und schmeckte hervorragend. Zu guter letzt kamen wir irgendwann am Shelter an und hatten es für uns alleine. Smiley hatte auch noch genügend Elan um Feuerholz zu sammeln, aber nach dem Abendessen fing es an zu regnen und da hieß es dann doch in den Schlafsack steigen und den Regen genießen. Die komplette Nacht regnete es und der Morgen war recht feucht. Es ging gut gelaunt los und es lief prächtig. Kurz vor einer Trailmagic ging es über einen Brettersteg. Am Anfang hing ein Zettel: “Vorsicht Bienen”. Vor uns liefen Moosey und Luke ohne Probleme rüber, danach folgte Smiley der auch noch ohne Probleme durchkam. Die Bienen stoben aber unter dem Steg hervor und der Vierte, sprich ich, wurde am Ende gestochen. Meine Tante hatte mir aber zum Glück ein Set für  Schlangenbisse mitgegeben, mit dem man auch das Gift von Bienenstichen heraus holen kann. Es funktionierte tatsächlich ziemlich gut und in den nächsten Tagen schwoll mein Knie mit dem Stich nicht weiter an. Das Tagesziel war für uns aber noch nicht erreicht. Smiley entschied, dass er sich gut fühlte und das er unbedingt am nächsten Morgen Blaubeerpancakes in der Upper Pond Cabin haben wollte. Die letzten 3 Mi dieses 17 Mi Tages waren dann doch ein bisschen viel des Guten und nur durch langsameres Wandern zu überwinden. Dafür konnten wir nach dem Abendessen den See genießen und unsere Beine ins Wasser hängen. Die Blaubeerpancakes gab es am nächsten Morgen dann tatsächlich vom Caretaker, der sich um das Haus kümmerte. Mit 9 Mi war der dritte Tag für Smiley theoretisch auch sehr kurz. Am Abend konnte er jedoch seine Beine nicht mehr bewegen, erst nach einem guten Mittagsschlaf war das wieder möglich. Der vierte Tag für Smiley war dann wieder etwas besser. Es ging zunächst 2 Mi bis zur Cookie Lady. Hier gab es gekochte Eier und Limonade. Außerdem warteten hier zwei Päckchen auf mich. Ihr Inhalt waren ein neues Handy und Speicherkarten. Von da aus ging es bei bestem Wetter weiter bis zum 7 Mi entfernten Shelter. Am 13.7. galt es, zuerst ein bisschen nach oben zu klettern. Den ganzen Tag über war es schwül und in der Ferne hörten wir immer wieder das Grollen des Donners. Kurz vor der Stadt Cheshire kam dann noch einmal ein Ausblick ins Tal und auf die morgige Aufgabe – Mt. Greylock. In Cheshire ging es dann zunächst in den Gemeindesaal der Kirche. Hier schlugen wir unser Lager auf und brachen anschließend auf, um uns eine Pizza zu genehmigen. Leider war das Restaurant geschlossen. Auf dem Rückweg trafen wir dann jedoch einen Trailangel, der erzählte uns von einem Diner. Nach einer kurzen Stärkung im Donut Laden brachen wir dahin auf. Bei gebackenem Hühnchen und einem wunderbaren Sonnenuntergang fand der Tag einen schönen Abschluss.
Das war der kurze Abriss, was in den letzten Tagen passiert ist, den ich aufgrund meines kleinen Zusammentreffens mit dem Wasserfall stark gerafft habe.
Trailmeile: 1578.1